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PREISE UND EHRUNGEN
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Die ÖEG vergibt für hervorragende wissenschaftliche Leistungen zum Thema Insekten oder terrestrische Arthropoden folgende Preise:
Förderungspreis der ÖEG
Die ÖEG vergibt seit 1998 einen Förderungspreis für eine hervorragende Publikation über Insekten oder terrestrische Arthropoden. Dieser Preis dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Bewerbungen sind bis zum 10. Oktober für das Folgejahr einzureichen.
[Vergaberichtlinien] [Preisträger] [Ausschreibung]
Ignaz-Schiffermüller-Medaille
Dieser Preis wird für ein bedeutendes monographisches Werk mit taxonomischem und zoogeographischem Schwerpunkt vergeben. Der Preis wurde nach dem bedeutenden österreichischen Entomologen Ignaz Schiffermüller (1727–1806) benannt, dessen System der Tagfalter im wesentlichen bis heute Bestand hat.
[Vergaberichtlinien] [Preisträger]
Friedrich-Brauer-Medaille
Die ÖEG vergibt diesen Preis für herausragende Tätigkeit auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Entomologie. Benannt wurde die Medaille nach dem Österreicher Friedrich Moritz Brauer (1832–1904), der ab 1876 als Kustos für Diptera und Neuroptera an der entomologischen Sammlung im Naturhistorischen Museum Wien tätig war.
[Vergaberichtlinien] [Preisträger]
Richtlinien zum Förderungspreis der ÖEG
Die Österreichische Entomologische Gesellschaft (ÖEG) kann den/die Verfasser:in einer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit aus dem Gesamtgebiet der Entomologie (Arachnida, terrestrische Crustacea, Myriapoda, Insecta) mit der Verleihung eines Förderungspreises auszeichnen.
Der Preis dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und trägt den Titel "Förderungspreis der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft". Prämiert wird jeweils ein/e Entomolog:in für ein bestimmtes Werk. Jede Person kann den Förderungspreis der ÖEG nur einmal gewinnen. Die Teilung des Preises (Ex-aequo-Verleihung) ist zulässig. Der/die Preisträger:in wird durch einen Wettbewerb ermittelt. Teilnahmebedingungen und Fristen werden in den ÖEG-Rundschreiben verlautbart.
Die Teilnahme an dem Wettbewerb ist zu beantragen. Ein Antrag kann nur für die eigene Person gestellt werden. Die Mitgliedschaft bei der ÖEG ist keine Voraussetzung.
Der Antrag ist schriftlich (per E-Mail oder Post) an das für Preise zuständige ÖEG-Vorstandsmitglied, Univ.-Prof. Dr. Hannes Paulus (hannes.paulus@univie.ac.at), zu richten. Beizulegen sind ein kurz gefasster Lebenslauf mit Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges und ein Exemplar (Sonderdruck oder Kopie der Publikation oder Abschluss-Arbeit) oder PDF der Wettbewerbsarbeit. Die Beilage von Gutachten und Begleitschreiben Dritter ist unzulässig. Im Falle der Koautorschaft hat der/die Antragsteller:in seinen/ihren Anteil an der Gemeinschaftsarbeit darzustellen. Nur abgeschlossene Arbeiten (approbierte Graduierungsarbeiten sowie zum Druck angenommene oder bereits veröffentlichte Einzelwerke, Buchbeiträge oder Zeitschriftenartikel) werden berücksichtigt. "Graue Literatur" (z.B. Projektbeschreibung, Zwischenbericht oder unveröffentlichtes Gutachten) scheidet ungeachtet der inhaltlichen Qualität aus. Ein Film oder eine Arbeit auf einem elektronischen Datenträger wird berücksichtigt, sofern die Jury die Frage der Autorenschaft geklärt und die Kriterien einer Veröffentlichung erfüllt sieht.
Der/die Antragsteller:in muss österreichischer Staatsbürger oder in Österreich wohnhaft sein oder eine Arbeit mit erkennbarem Österreich-Bezug einreichen. Gemäß der Widmung des Preises darf er/sie das 35. Lebensjahr nicht überschritten haben. Zwischen Antragstellung und Approbation, Drucklegung oder Publikation der eingereichten Arbeit dürfen höchstens drei Jahre liegen. Für Amateur-Entomolog:innen gilt sinngemäß: 45. Lebensjahr / fünf Jahre.
Der Vorstand der ÖEG wählt für jeden Wettbewerb mindestens fünf Juror:innen. Die Juror:innen wählen aus ihren Reihen eine/n einfach stimmberechtigten Vorsitzende/n und legen vor Beginn der Beratungen den Abstimmungsmodus fest. Die Jury prüft jeden Antrag auf Übereinstimmung mit den Wettbewerbsbedingungen und ggf. den Amateur-Status des/der Antragstellers/Antragstellerin. Die Jury ermittelt – autonom und ausschließlich aufgrund der eingereichten Arbeiten – den/die Preisträger:in, ohne die anderen Wettbewerbsarbeiten zu reihen.
Der/die Preisträger:in erhält als Ehrenzeichen eine Urkunde und einen Geldpreis. Der Geldpreis wird jeweils von einem Sponsor oder Stifter zur Verfügung gestellt.
In der Urkunde kann der Name des jeweiligen Sponsors oder Stifters als Teil des Untertitels aufscheinen (z.B. "XY-Preis 1998"). Der Förderungspreis wird im Rahmen des "Entomologischen Kolloquiums" verliehen. Die ÖEG erwartet, dass der/die Preisträger:in während der Preisverleihung persönlich anwesend ist. Der/die Vorsitzende der Jury begründet die Wahl coram publico, ehe der/die Präsident:in der ÖEG den Förderungspreis überreicht. Der Sponsor (Stifter) kann sich vorbehalten, den Geldpreis persönlich oder durch eine/n Vertreter:in zu überreichen.
Preisträger des Förderungspreises der ÖEG
1998
Mag. Werner Weißmair (Sierning)
für die Arbeit: WElßMAlER, W. (1994): Eidonomie und Ökologie zweier europäischer Schwammfliegen-Arten (Neuroptera: Sisyridae). - Entomologia Generalis, 18:261-272.
Mag. Dr. Vito Zingerle (Bozen)
für die Arbeit: ZINGERLE, V. (1997): Epigäische Spinnen und Weberknechte im Naturpark Puez-Geisler (Dolomiten, Südtirol) (Araneae, Opiliones). - Berichte des Naturwissenschaftlich Medizinischen Vereins in Innsbruck, 84:171-226.
2000
Mag. Dr. Barbara Thaler-Knoflach (Innsbruck)
für die Arbeit: KNOFLACH, B. (1998): Mating in Theridion varians Hahn and related species (Araneae: Theridiidae). - Journal of Natural History 32:545-604.
Petr Zabransky (Wien)
für die Arbeit: ZABRANSKY, P. (1998): Der Lainzer Tiergarten als Refugium für gefährdete xylobionte Käfer (Coleoptera). - Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen 50:95-117.
2001
Mag. Dr. Bernhard Huber (New York)
für die Arbeit: HUBER, B. (2000): New World pholcid spiders (Araneae: Pholcidae): A revision at generic level. - Bulletin of the American Museum of Natural History 254:1-348.
2002
Mag. Dr. Christian Komposch (Graz)
für die Arbeit: KOMPOSCH, C. (2000): Taxonomie, Faunistik und Ökologie südostalpiner Weberknechte (Arachnida, Opiliones). - Kumulative Dissertation, Naturwissenschaftl. Fakultät, Univ. Graz: 131 pp.
Mag. Dr. Michael Traugott (Innsbruck)
für die Arbeit: TRAUGOTT, M. (2002): Ökologie und Beutespektrum von Cantharis-Arten (Coleoptera, Cantharidae) im landwirtschaftlichen Kulturland. - Dissertation, Naturwissenschaftl. Fakultät, Univ. Innsbruck: 138 pp.
2003
Mag. Dr. Elke Jantscher (Graz)
für die Arbeit: JANTSCHER, E. (2001): Revision der Krabbenspinnengattung Xysticus C.L. Koch, 1835. (Araneae, Thomisidae) in Zentraleuropa. - Dissertation, Naturwissenschaftl. Fakultät, Univ. Graz: 328 pp.+ 81 Tafeln.
2004
Mag. Dr. Werner E. Holzinger (Graz), MMag. Ingrid Holzinger (Graz)
für die Arbeit: Holzinger W. E:, Kammerlander I., Nickel H. (2003): The Auchenorrhyncha of Central Europe. Vol. 1: Fulgoromorpha, Cicadomorpha excl. Cicadellidae. - Brill Academic Publishers, Leiden, 673 pp.
Dr. Martin Grassberger (Wien)
für die Arbeit: Gassberger M. (2002): Sukzession und Entwicklung forensisch bedeutsamer Vertreter der Leichenfauna des Wiener Raums in der Praxis der forensisch-entomologischen Leichenliegezeitbestimmung. Dissertation, Universität Wien.
2005
Mag. Dr. Birgit Schlick-Steiner (Wien)
Für die Arbeit: Beiträge zu Systematik und Biologie der Ameisengattungen Lasius und Tetramorium in Mitteleuropa.
2007
Mag. Dr. Veronika M. Schmidt (Wien)
für die Arbeit: Schmidt V. M. (2006): Einfluss der Futterqualität auf die Rekrutierung der Duftpfad legenden stachellosen Biene Scaptotrigona aff. depilis. — Dissertation an der Universität Wien, Department für Neurobiologie und Verhaltenswissenschaften.
2009
Mag. Dr. Monika Eberhard (Wien & CapeTown):
für die Arbeit: Eberhardt, M. J. B. & Picker, M. (2008): Vibrational communication in two sympatric species of Mantophasmatodea (Heelwalkers). - Journal of Insect Behaviour 21(4): 240-257.
2010
Dr. Marion E. Kurz (Salzburg-Thalgau)
für die Arbeit: Zeller-Lukashort H.C., Kurz M. E., Lees D.C., Kurz M.A. (2007): A review of Micropterix HÜBNER, 1825 from northern and central Europe (Micropterigidae). Nota lipid. 30(2): 235-298.
2011
Mag. Robert Brodschneider (Graz)
Brodschneider R., Riessberger-Gallé U., Crailsheim K. (2009): Flight performance of artificially reared honeybees (Apis mellifera). Apidologie 40: 441-449 (Univ. Graz).
2012
Mag. Sonja Enzinger (Graz)
Für die Arbeit: Enzinger S. (2011): Trophalactic feeding ratio of Carbohydrates and proteinaceous food in honeybees (Apis mellifera). Masterarbeit an der Universität Graz, Institut für Zoologie (bei Univ. Prof. Dr. Karl Crailsheim).
Mag. Christine Truxa (Wien)
Für die Arbeit: Truxa C. & Fiedler K. (2012) „Down in the flood? How moth communities are shaped in temperate floodplain forests.“ Insect Conservation and Diversity 5(5): 389-397.
2013
Mag. Dr. Peter H.W. Biedermann (Bern/Jena)
Für die Arbeit: Biedermann P. H.W.(2012): „Evolution von Sozialverhalten von Ambrosiakäfern (Curculionidae; Scolytinae) – Kumulative Dissertation, Universität Bern.
2014
Dr. Hans Martin Kärcher (Graz/Sussex)
(für die Arbeit: JANTSCHER, E. (2001): Revision der Krabbenspinnengattung Xysticus C.L. Koch, 1835. (Araneae, Thomisidae) in Zentraleuropa. - Dissertation, Naturwissenschaftl. Fakultät, Univ. Graz: 328 pp.+ 81 Tafeln).
Mag. Alexander Böhm (Wien)
Für die Arbeit:: Böhm A. (2011): „Brain anatomy of Diplura (Hexapoda)“. Diplomarbeit an der Universität Wien, Fakultät für Lebenswissenschaften (bei Univ. Prof. Dr. Günther Pass).
2015
Mag. Herbert C. Wagner (Graz/Innsbruck)
Für die Arbeit: Wagner H. C. (2014): „Die Ameisen Kärntens. Verbreitung, Biologie, Ökologie und Gefährdung“. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Natur Kärnten, Band 7, 464 S.
Mag. Elena Haeler (Wien)
Für die Arbeit: Haeler E, Fiedler K, Grill A (2014): „What prolongs a butterfly's life? Trade-offs between dormancy, fecundity and body size“. PLOS ONE
2016:
Julia Bauder (Wien)
Für die Arbeit: Extrem lange Rüssel bei Tagfaltern - Form, Funktion und Evolution.
2017:
Silas Bossert (Wien/Ithaca, NY, USA)
Für die Arbeit: The Cryptic Bombus lucorum Complex (Hymenoptera: Apidae) in Austria: Phylogeny, Distribution, Habitat Usage and a Climatic Characterization Based on COI Sequence Data
2018:
Alice Laciny, MSc (Wien)
Für die Arbeit: Laciny, A. et al. (2017): Morphological variation and mermithism in female castes of Colobopsis sp. nrSA, a Bornean "exploding ant" of the Colobopsis cylindrica group (Hymenoptera: Formicidae). - Myrmecological News 24: 91-106.
2019
Dr. Sophie Kratschmer (Wien)
Für die Arbeit: Weingartenpflege oder Landschaftsstruktur – Was ist wichtiger für Wildbienen?
Dr. Martin Schebeck (Wien)
Für die Arbeit: Evolution des Borkenkäfers Pityogenes chalcographus – der Einfluss von eiszeitlichen Klimaschwankungen und Wirtspflanzen-Assoiziation
2020/21
Dr. Michaela Bodner (Wien)
Für die Arbeit: Die „Quinone“ – Tausenfüßer in einem anderen Licht
Patrick Krapf, PhD (Wien)
Für die Arbeit: Chemische, soziale und Verhaltensplastizität bei der Ameise Tetramorium alpestre
Richtlinien zur Ignaz-Schiffermüller-Medaille
Die Österreichische Entomologische Gesellschaft vergibt für hervorragende Leistungen in der Insektentaxonomie die anlässlich des 200. Jahrestages des Erscheinens des Werkes "Systematisches Verzeichnis der Schmetterlinge derWienergegend" gestiftete Ignaz-Schiffermüller-Medaille.
1) Der Preis kann nur an lebende Verfasser/innen neuerer entomologischer Arbeiten vergeben werden.
2) Die Arbeit muss jedem allgemein entomologisch gebildeten Benützer die zuverlässige Bestimmung der Arten der behandelten Gruppe von Insekten oder von anderen terrestrischen Arthropoden des gesamten europäischen, mediterranen und makaronesischen Faunengebiets nach dem bei ihrem Erscheinen maßgebenden Stand der Kenntnisse ermöglichen. Die geografische Abgrenzung des behandelten Gebiets muss auf die zoogeografischen Verhältnisse der betreffenden Tiergruppe Rücksicht nehmen.
3) Das Werk muss gedruckt oder vervielfältigt und im Handel oder sonstwie allgemein zugänglich sein.
4) Die zum Bestimmen notwendigen Teile des Werkes müssen in deutscher, englischer oder französischer Sprache verfasst oder sonst wie allgemein verständlich sein.
5) Das Werk kann frühestens zwei Jahre nach seinem Erscheinen ausgezeichnet werden. Die Bewerbung kann aber schon früher erfolgen.
6) Die behandelte Gruppe (große Gattung, Familie, Ordnung) muss eine größere Anzahl von Arten umfassen. Bevorzugt sollen Arbeiten über Gruppen werden, für die es bisher keine oder nur veraltete Bestimmungswerke gab, sowie Werke, die einem dringenden Bedürfnis vieler Benützer entgegenkommen.
7) Vorschläge zur Auszeichnung einer Arbeit können von jedermann eingebracht werden, also auch vom Autor/von der Autorin selbst. Sie sind mit einer ausführlichen Begründung und unter Vorlage der Arbeit in zwei Exemplaren beim Vorstand der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft einzubringen.
8) Der Vorstand der ÖEG lässt das Werk sowohl von Spezialkenner/Innen der betreffenden Gruppe als auch von potenziellen Benützer/Innen, die nicht speziell vorgebildet sind, prüfen und entscheidet über die Auszeichnung. Die Entscheidung ist unanfechtbar.
9) ln jedem Kalenderjahr kann nur ein Werk ausgezeichnet werden.
Preisträger der Ignaz-Schiffermüller-Medaille
Die Medaille wurde bisher fünf mal vergeben.
1983: Prof. Dr. Josef Razowski (Krawau)
für seine Bearbeitung der Cochylidae in der Reihe „Microlepidoptera Palaearctica“
2000: Univ. Prof. Dr. Ulrike Aspöck, Univ. Prof. Dr. Horst Aspöck, Dr. Herbert Hölzel, Hubert Rausch
Für ihre Arbeiten an Raphidiopteren und insbesondere für das Werk:
Aspöck H., Aspöck U., Rausch H. (1991): Die Raphidiopteren der Erde: eine monographische Darstellung der Systematik, Taxonomie, Biologie, Ökologie und Chorologie der rezenten Raphidiopteren der Erde, mit einer zusammenfassenden Übersicht der fossilen Raphididiopteren (Insecta: Neuropteroidea). Verlag Goecke & Evers, 1280 S.
Richtlinien zur Friedrich-Brauer-Medaille
Die Österreichische Entomologische Gesellschaft vergibt seit 1998 die Friedrich-Brauer-Medaille. Mit ihr soll das herausragende wissenschaftliche Gesamtwerk einer längeren Schaffensperiode eines/einer österreichischen Entomologin/en durch die ÖEG gewürdigt werden.
Preisträger der Friedrich-Brauer-Medaille
Die Medaille wurde bisher sechs mal vergeben.
- 1999: Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schedl (Innsbruck)
- 2000: Dr. Alfred Kaltenbach (Wien)
- 2003: Prof. Dr. Bernhard Klausnitzer (Dresden, D)
- 2009: Maximilian Schwarz (Ansfelden bei Linz)
- 2011: Dr. Alois Kofler (Lienz)
- 2017: Univ.Prof. Dr. Bernhard Misof (Bonn)
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