Förderungspreis der ÖEG

Die ÖEG vergibt seit 1998 einen Förderungspreis für eine hervorragende Publikation über Insekten oder terrestrische Arthropoden. Dieser Preis dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Bewerbungen sind bis zum 10. Oktober für das Folgejahr einzureichen. 

Richtlinien

Die Österreichische Entomologische Gesellschaft (ÖEG) kann den/die Verfasser:in einer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit aus dem Gesamtgebiet der Entomologie (Arachnida, terrestrische Crustacea, Myriapoda, Insecta) mit der Verleihung eines Förderungspreises auszeichnen. 

Der Preis dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und trägt den Titel "Förderungspreis der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft". Prämiert wird jeweils ein/e Entomolog:in für ein bestimmtes Werk. Jede Person kann den Förderungspreis der ÖEG nur einmal gewinnen. Die Teilung des Preises (Ex-aequo-Verleihung) ist zulässig. Der/die Preisträger:in wird durch einen Wettbewerb ermittelt. Teilnahmebedingungen und Fristen werden in den ÖEG-Rundschreiben verlautbart. 

Die Teilnahme an dem Wettbewerb ist zu beantragen. Ein Antrag kann nur für die eigene Person gestellt werden. Die Mitgliedschaft bei der ÖEG ist keine Voraussetzung. 

Der Antrag ist schriftlich (per E-Mail oder Post) an das für Preise zuständige ÖEG-Vorstandsmitglied, Univ.-Prof. Dr. Hannes Paulus (hannes.paulus@univie.ac.at), zu richten. Beizulegen sind ein kurz gefasster Lebenslauf mit Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges und ein Exemplar (Sonderdruck oder Kopie der Publikation oder Abschluss-Arbeit) oder PDF der Wettbewerbsarbeit. Die Beilage von Gutachten und Begleitschreiben Dritter ist unzulässig. Im Falle der Koautorschaft hat der/die Antragsteller:in seinen/ihren Anteil an der Gemeinschaftsarbeit darzustellen. Nur abgeschlossene Arbeiten (approbierte Graduierungsarbeiten sowie zum Druck angenommene oder bereits veröffentlichte Einzelwerke, Buchbeiträge oder Zeitschriftenartikel) werden berücksichtigt. "Graue Literatur" (z.B. Projektbeschreibung, Zwischenbericht oder unveröffentlichtes Gutachten) scheidet ungeachtet der inhaltlichen Qualität aus. Ein Film oder eine Arbeit auf einem elektronischen Datenträger wird berücksichtigt, sofern die Jury die Frage der Autorenschaft geklärt und die Kriterien einer Veröffentlichung erfüllt sieht. 

Der/die Antragsteller:in muss österreichischer Staatsbürger oder in Österreich wohnhaft sein oder eine Arbeit mit erkennbarem Österreich-Bezug einreichen. Gemäß der Widmung des Preises darf er/sie das 35. Lebensjahr nicht überschritten haben. Zwischen Antragstellung und Approbation, Drucklegung oder Publikation der eingereichten Arbeit dürfen höchstens drei Jahre liegen. Für Amateur-Entomolog:innen gilt sinngemäß: 45. Lebensjahr / fünf Jahre. 

Der Vorstand der ÖEG wählt für jeden Wettbewerb mindestens fünf Juror:innen. Die Juror:innen wählen aus ihren Reihen eine/n einfach stimmberechtigten Vorsitzende/n und legen vor Beginn der Beratungen den Abstimmungsmodus fest. Die Jury prüft jeden Antrag auf Übereinstimmung mit den Wettbewerbsbedingungen und ggf. den Amateur-Status des/der Antragstellers/Antragstellerin. Die Jury ermittelt – autonom und ausschließlich aufgrund der eingereichten Arbeiten – den/die Preisträger:in, ohne die anderen Wettbewerbsarbeiten zu reihen. 

Der/die Preisträger:in erhält als Ehrenzeichen eine Urkunde und einen Geldpreis. Der Geldpreis wird jeweils von einem Sponsor oder Stifter zur Verfügung gestellt. 

In der Urkunde kann der Name des jeweiligen Sponsors oder Stifters als Teil des Untertitels aufscheinen (z.B. "XY-Preis 1998"). Der Förderungspreis wird im Rahmen des "Entomologischen Kolloquiums" verliehen. Die ÖEG erwartet, dass der/die Preisträger:in während der Preisverleihung persönlich anwesend ist. Der/die Vorsitzende der Jury begründet die Wahl coram publico, ehe der/die Präsident:in der ÖEG den Förderungspreis überreicht. Der Sponsor (Stifter) kann sich vorbehalten, den Geldpreis persönlich oder durch eine/n Vertreter:in zu überreichen. 

Preisträger

2024

Thea Schwingshackl für die Masterarbeit „Tiny but Mighty Mayfly. Probing Prosopistoma pennigerum (Müller 1785) as the Flagship-Species for the Vjosa National Park”
 
Manuela Brandl für die Publikation „M. Brandl, R.I. Hussain, B. Maas, D. Rabl, B. Pachinger, W. Holzinger, B. Krautzer, D. Moser, T. Frank (2022) Improving insect conservation values of agri-environment schemes through diversified seed mixtures, Biological Conservation,
Volume 269, 109530" https://doi.org/10.1016/j.biocon.2022.109530

2023

Kenneth Kuba für die Arbeit „Filtration of Nutritional Fluids in the German Wasp Vespula germanica (Vespidae, Hymenoptera)“
 
Johannes Pfrommer für die Masterarbeit: „Pollinator communities of six Anthurium species in different ecoregions of Costa Rica“

2022

Molinia Landmann für die Arbeit „Landmann M, Schlick-Steiner BC, Steiner FM, Landmann A (2021) Connectivity within isolation: Dispersal, population genetics and conservation of the rarest European damselfly. Insect Conservation and Diversity (14)6: 800-813. https://doi.org/10.1111/icad.12516

Katharina Zenz für die Arbeit “Zenz K, Zettel H, Kuhlmann M, Krenn HW (2021) Morphology, pollen preferences and DNA-barcoding of five Austrian species in the Colletes succinctus group (Hymenoptera, Apidae). Deutsche Entomologische Zeitschrift 68(1):101-138.
https://doi.org/10.3897/dez.68.55732


2020/21

Dr. Michaela Bodner (Wien)
Für die Arbeit: Die „Quinone“ – Tausenfüßer in einem anderen Licht

Patrick Krapf, PhD (Wien) 
Für die Arbeit: Chemische, soziale und Verhaltensplastizität bei der Ameise Tetramorium alpestre 

2019

Dr. Sophie Kratschmer (Wien)
Für die Arbeit: Weingartenpflege oder Landschaftsstruktur – Was ist wichtiger für Wildbienen?

Dr. Martin Schebeck (Wien) 
Für die Arbeit: Evolution des Borkenkäfers Pityogenes chalcographus – der Einfluss von eiszeitlichen Klimaschwankungen und Wirtspflanzen-Assoiziation 

2018

Alice Laciny, MSc (Wien) 
Für die Arbeit: Laciny, A. et al. (2017): Morphological variation and mermithism in female castes of Colobopsis sp. nrSA, a Bornean "exploding ant" of the Colobopsis cylindrica group (Hymenoptera: Formicidae). - Myrmecological News 24: 91-106. 

2017

Silas Bossert (Wien/Ithaca, NY, USA) 
Für die Arbeit: The Cryptic Bombus lucorum Complex (Hymenoptera: Apidae) in Austria: Phylogeny, Distribution, Habitat Usage and a Climatic Characterization Based on COI Sequence Data 

2016

Julia Bauder (Wien) 
Für die Arbeit: Extrem lange Rüssel bei Tagfaltern - Form, Funktion und Evolution. 

2015

Mag. Herbert C. Wagner (Graz/Innsbruck)
Für die Arbeit: Wagner H. C. (2014): „Die Ameisen Kärntens. Verbreitung, Biologie, Ökologie und Gefährdung“. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Natur Kärnten, Band 7, 464 S.

Mag. Elena Haeler (Wien)
Für die Arbeit: Haeler E, Fiedler K, Grill A (2014): „What prolongs a butterfly's life? Trade-offs between dormancy, fecundity and body size“. PLOS ONE 

2014

Dr. Hans Martin Kärcher (Graz/Sussex)
(für die Arbeit: JANTSCHER, E. (2001): Revision der Krabbenspinnengattung Xysticus C.L. Koch, 1835. (Araneae, Thomisidae) in Zentraleuropa. - Dissertation, Naturwissenschaftl. Fakultät, Univ. Graz: 328 pp.+ 81 Tafeln).

Mag. Alexander Böhm (Wien)
Für die Arbeit:: Böhm A. (2011): „Brain anatomy of Diplura (Hexapoda)“. Diplomarbeit an der Universität Wien, Fakultät für Lebenswissenschaften (bei Univ. Prof. Dr. Günther Pass). 

2013

Mag. Dr. Peter H.W. Biedermann (Bern/Jena)
Für die Arbeit: Biedermann P. H.W.(2012): „Evolution von Sozialverhalten von Ambrosiakäfern (Curculionidae; Scolytinae) – Kumulative Dissertation, Universität Bern. 

2012

Mag. Sonja Enzinger (Graz)
Für die Arbeit: Enzinger S. (2011): Trophalactic feeding ratio of Carbohydrates and proteinaceous food in honeybees (Apis mellifera). Masterarbeit an der Universität Graz, Institut für Zoologie (bei Univ. Prof. Dr. Karl Crailsheim).

Mag. Christine Truxa (Wien)
Für die Arbeit: Truxa C. & Fiedler K. (2012) „Down in the flood? How moth communities are shaped in temperate floodplain forests.“ Insect Conservation and Diversity 5(5): 389-397. 

2011

Mag. Robert Brodschneider (Graz)
Brodschneider R., Riessberger-Gallé U., Crailsheim K. (2009): Flight performance of artificially reared honeybees (Apis mellifera). Apidologie 40: 441-449 (Univ. Graz). 

2010

Dr. Marion E. Kurz (Salzburg-Thalgau)
für die Arbeit: Zeller-Lukashort H.C., Kurz M. E., Lees D.C., Kurz M.A. (2007): A review of Micropterix HÜBNER, 1825 from northern and central Europe (Micropterigidae). Nota lipid. 30(2): 235-298. 

2009

Mag. Dr. Monika Eberhard (Wien & CapeTown):
für die Arbeit: Eberhardt, M. J. B. & Picker, M. (2008): Vibrational communication in two sympatric species of Mantophasmatodea (Heelwalkers). - Journal of Insect Behaviour 21(4): 240-257. 

2007

Mag. Dr. Veronika M. Schmidt (Wien)
für die Arbeit: Schmidt V. M. (2006): Einfluss der Futterqualität auf die Rekrutierung der Duftpfad legenden stachellosen Biene Scaptotrigona aff. depilis. — Dissertation an der Universität Wien, Department für Neurobiologie und Verhaltenswissenschaften. 

2005

Mag. Dr. Birgit Schlick-Steiner (Wien)
Für die Arbeit: Beiträge zu Systematik und Biologie der Ameisengattungen Lasius und Tetramorium in Mitteleuropa. 

2004

Mag. Dr. Werner E. Holzinger (Graz), MMag. Ingrid Holzinger (Graz)
für die Arbeit: Holzinger W. E:, Kammerlander I., Nickel H. (2003): The Auchenorrhyncha of Central Europe. Vol. 1: Fulgoromorpha, Cicadomorpha excl. Cicadellidae. - Brill Academic Publishers, Leiden, 673 pp.

Dr. Martin Grassberger (Wien)
für die Arbeit: Gassberger M. (2002): Sukzession und Entwicklung forensisch bedeutsamer Vertreter der Leichenfauna des Wiener Raums in der Praxis der forensisch-entomologischen Leichenliegezeitbestimmung. Dissertation, Universität Wien. 

2003

Mag. Dr. Elke Jantscher (Graz)
für die Arbeit: JANTSCHER, E. (2001): Revision der Krabbenspinnengattung Xysticus C.L. Koch, 1835. (Araneae, Thomisidae) in Zentraleuropa. - Dissertation, Naturwissenschaftl. Fakultät, Univ. Graz: 328 pp.+ 81 Tafeln. 

2002

Mag. Dr. Christian Komposch (Graz)
für die Arbeit: KOMPOSCH, C. (2000): Taxonomie, Faunistik und Ökologie südostalpiner Weberknechte (Arachnida, Opiliones). - Kumulative Dissertation, Naturwissenschaftl. Fakultät, Univ. Graz: 131 pp.

Mag. Dr. Michael Traugott (Innsbruck)
für die Arbeit: TRAUGOTT, M. (2002): Ökologie und Beutespektrum von Cantharis-Arten (Coleoptera, Cantharidae) im landwirtschaftlichen Kulturland. - Dissertation, Naturwissenschaftl. Fakultät, Univ. Innsbruck: 138 pp. 

2001

Mag. Dr. Bernhard Huber (New York)
für die Arbeit: HUBER, B. (2000): New World pholcid spiders (Araneae: Pholcidae): A revision at generic level. - Bulletin of the American Museum of Natural History 254:1-348. 

2000

Mag. Dr. Barbara Thaler-Knoflach (Innsbruck)
für die Arbeit: KNOFLACH, B. (1998): Mating in Theridion varians Hahn and related species (Araneae: Theridiidae). - Journal of Natural History 32:545-604.

Petr Zabransky (Wien)
für die Arbeit: ZABRANSKY, P. (1998): Der Lainzer Tiergarten als Refugium für gefährdete xylobionte Käfer (Coleoptera). - Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen 50:95-117. 

1998

Mag. Werner Weißmair (Sierning)
für die Arbeit: WElßMAlER, W. (1994): Eidonomie und Ökologie zweier europäischer Schwammfliegen-Arten (Neuroptera: Sisyridae). - Entomologia Generalis, 18:261-272.

Mag. Dr. Vito Zingerle (Bozen)
für die Arbeit: ZINGERLE, V. (1997): Epigäische Spinnen und Weberknechte im Naturpark Puez-Geisler (Dolomiten, Südtirol) (Araneae, Opiliones). - Berichte des Naturwissenschaftlich Medizinischen Vereins in Innsbruck, 84:171-226.